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Burak Yilmaz: EHRENSACHE - Kämpfen gegen den Judenhass
Burak Yilmaz wächst in Duisburg auf. Sein Vater ist Türke, seine Mutter Kurdin. Sein Bildungsweg - katholisches Elitegymnasium, Koranschule, Universität - durchkreuzt Milieus, seine Arbeit gefährliche Überzeugungen. Als Reaktion auf den Antisemitismus in seinem Jugendzentrum organisiert er Auschwitz-Fahrten mit muslimischen Jugendlichen. Ein Explosionsgemisch aus Schmerz, Enttäuschung, Zugehörigkeit entsteht...
Sein Buch EHRENSACHE ist ein Zeugnis gegen den Hass, ein einzigartiger Lebensbericht und der dringend nötige Vorstoß an einen neuralgischen Punkt der deutschen Öffentlichkeit.
Burak Yilmaz berät den Bundestag zu Antisemitismus und hat das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Suhrkamp Verlag Berlin, 2021
229 Seiten
ISBN 978-3-518-47171-5
Preis: 16,95 €
Wolfgang Schönfeld: Jüdische Familien in Flehingen
Der vierte Band zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Flehingen und der Lebenswege der Gemeindemitglieder widmet sich Familien, die bisher nicht im Fokus standen.
Verlag Alte Uni, Eppingen
278 Seiten
ISBN-10: 3926315628
ISBN-13: 978-3926315625
Wolfgang Schönfeld: Ittlingen. Spuren jüdischen Lebens, Familienschicksale
Die Dokumentation zur ehemals jüdischen Gemeinde in Ittlingen hat sich zum Ziel gesetzt, dem im Verlauf der Zeit immer mehr zunehmenden Vergessen der Erinnerung an das früher existierende jüdische Leben im Ort entgegenzuwirken. Durch Archiv-Recherchen und Originaldokumente ist es möglich geworden, etliche Familien und Personen und ihr Leben und Wirken im Ort darzustellen. In beträchtlichem Ausmaß haben sie das wirtschaftliche und auch das Gemeindeleben mit geprägt und ihre Spuren hinterlassen.
Der Einbruch der nationalsozialistischen Barbarei in die Ortsgeschichte und das gesellschaftliche und politische Leben der Gemeinde hat all das zum Erliegen gebracht, so dass in Ittlingen wie in den anderen israelitischen Gemeinden das jüdische Leben ausgelöscht wurde. Etliche Familien konnten ihre Auswanderung in Angriff nehmen, anderen gelang ein Entkommen nicht. Sie fanden den Tod im Holocaust.
Nur noch wenige Spuren des jüdischen Lebens sind im Ort noch sichtbar. Außer noch existierenden Gebäuden ehemaliger jüdischer Einwohner besteht als Kulturdenkmal noch der israelitische Friedhof, dem in dieser Dokumentation besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Wolfgang Schönfeld
Ittlingen. Spuren jüdischen Lebens, Familienschicksale
359 Seiten, 132 Abbildungen farbig und schwarz-weiß
Quellen- und Stichwortverzeichnisse
Verlag Alte Uni Eppingen
ISBN 9783926315632
€ 20,00
Das Buch ist erhältlich beim Verlag Alte Uni Eppingen und in der Buchhandlung Holl & Knoll in Eppingen.
Andrea von Treuenfeld: Jüdisch Jetzt!
Junge Jüdinnen und Juden über ihr Leben in Deutschland
Sie sind in Deutschland geboren oder aus Israel, Amerika und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gekommen, sind säkular, observant oder streng orthodox. Ihre Jüdischkeit definieren sie als Religion oder als Tradition oder auch als Lebengefühl.
So unterschiedlich auch ihre Sichtweise auf das Judentum ist, so unterschiedlich sind auch die Geschichten der 26 Jüdinnen und Juden, die in diesem Buch von ihrem Leben in Deutschland berichten.
Es sind die Stimmen einer multikulturell geprägten Generation, die - eine ganz neue Selbstverständlichkeit verkörpernd - in ihrer Diversität gesehen werden will.
In diesem Buch sprechen diese 26 über sich und ihre so unterschiedlichen Erfahrungen. Allen Erzählenden ist gleich, dass sie jung sind und dass sie in der Öffentlichkeit stehen - als Politiker oder Dirigent, Schriftstellerin oder Unternehmerin, Rapper oder Militärrabbiner, Moderatorin oder Malerin u.v.m.
Penguin Random House Verlagsgruppe FSC
1. Auflage 2023
Copyright C Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh
ISBN 978-3-579-06283-9
Leonhard Dörfer (geb. 1931) entstammt einer alten Lehrerfamilie in Schwetzingen; er studierte 1951-56 Geschichte, Geografie und Sport an der Universität Heidelberg, war Lehrer an Gymnasien in Heidelberg und Bruchsal, bis zur Pensionierung stellvertretender Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums Östringen. Seit 1967 wohnt er mit seiner Familie in Angelbachtal-Eichtersheim, war mehrere Jahre Mitglied des Ortschafts- und Gemeinderats und maßgeblich am Zusammenschluss der beiden Orte Eichtersheim und Michelfeld zur neuen Gemeinde Angelbachtal 1972 beteiligt. Leonhard Dörfer widmet sich der Ortsgeschichte. Diese Schrift beschreibt neben Leben und Wirken der jüdischen Einwohner die über 200-jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde in Michelfeld, die sich nach den verheerenden Verlusten zweier Kriege des 17. Jahrhunderts am Wiederaufbau des Ortes beteiligte. Mit 242 jüdischen Personen (20% der Einwohner) hatte sie 1848 ihren Höhepunkt erreicht und war damit eine der größten jüdischen Landgemeinden in Baden.
Der Judenfriedhof ist heute der einzige sichtbare Beweis für die Existenz einer jüdischen Gemeinde; sie wurde im November 1935 durch staatlichen Beschluss aufgelöst.
Leonhard Dörfer: Jüdisches Leben in Michelfeld
120 Seiten, mit vielen, meist farbigen Abbildungen, fester Einband
Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher.
ISBN: 978-3-95505-206-5
Zu erwerben bei "Blumen am Schloss",
Friedrichstr. 3/1, 74918 Angelbachtal
oder im Online-Büchershop der Gemeinde unter www.angelbachtal.de
Lilly Menczel wurde 1925 in Köln geboren, überlebte mit ihren zwei ältesten Brüdern als einzige der großen Familie die Deportation in das Rigaer Ghetto und das Konzentrationslager Kaiserwald und Stutthof bei Danzig. Sie lebt seit Jahrzehnten mit ihrem Mann Prof. Dr. Jacob Menczel in Jerusalem und hat dort vor 40 Jahren mit einer Freundin den Club für Ältere "Open Door" aufgebaut, weswegen sie Ehrenbürgerin der Stadt Jerusalem wurde. Viele Mitglieder unseres Vereins Jüdisches Leben Kraichgau kennen die beiden schon seit Jahren und sind dankbar über die Freundschaft mit dem Ehepaar Menczel.
Bestellung der Biographie bei:
VSA-Verlag, St. Georgs Kirchhof 6, 20099 Hamburg, Tel. 040 28 09 52 77 10
E-Mail: info@vsa-verlag.de | www.vsa-verlag.de
Lilly Menczel: Vom Rhein nach Riga
Deportiert von Köln:
Bericht einer Überlebenden des Holocausts
Herausgegeben von Gine Elsner
VSA-Verlag Hamburg
96 Seiten; Hardcover, Halbleinen, Fotos; 12,80 €
Chana Sass, als Hannelore Simons in Tauberbischofsheim geboren, wurde am 22. Oktober 1940 zusammen mit ihrer Mutter Flora und 20 weiteren jüdischen Tauberbischofsheimern ins südfranzösiche Lager Gurs "wegverbracht". Dies war für sie der Beginn einer Odyssee in Frankreich. Von Marseille aus konnte sie 1948 nach Israel auswandern.
1950 heiratete sie dort Chaim Sass, einen Wiener Diplomkaufmann, mit dem sie drei Kinder bekam.
1979 erlebte sie eine große Überraschung, denn sie lernte ihre Cousine Lilly Menczel kennen, die zu ihrer besten Freundin werden sollte.
Etliche Mitglieder von Jüdisches Leben Kraichgau haben die Bekanntschaft der beiden guten Freundinnen schon gemacht.
Bestellung bei:
Johannes Ghiraldin
Kapellenstr. 2
97941 Tauberbischofsheim
E-Mail-Adresse: johannes.ghiraldin1@web.de
Chana Sass: Von Tauberbischofsheim nach Jerusalem
Das Schicksal einer Jüdin aus Tauberbischofsheim
Die Biografie von Chana Sass
Herausgegeben von Johannes Ghiraldin
Gesamtherstellung: Schnaufer-Druck GmbH, Tauberbischofsheim
54 Seiten, Paperback, Farbfotos, 5,00 €
Israel ist an allem schuld
Sommer 2014: In Deutschland wird wieder einmal gegen Israel demonstriert, Anlass ist der Krieg im Gaza. Juden werden in Deutschland tätlich angegriffen und im Internet bedroht. Hassparolen wie "Kindermörder Israel" sind an der Tagesordnung sind. Kein Land der Welt polarisiert so sehr wie der 1948 gegründete Staat. Warum?
Die preisgekrönten Journalisten Georg M. Hafner und Esther Schapira legen mit ihrer Streitschrift den Finger in die Wunde. Viele Deutsche haben mit Israel ein Problem, weil es ein Judenstaat ist. Aber es gibt kein Tabu, Israel zu kritisieren, wie gern behauptet wird. Das wirkliche Tabu ist es, sich zu Israel zu bekennen. Denn ob Linke, Rechte oder die Mitte der Gesellschaft - in einem sind sich alle einig: Israel ist an allem schuld. Die Autoren entlarven die unheilvolle Allianz aus deutscher Schuldabwehr, Antisemitismus und religiösem Judenhass von Christen und Muslimen. Eine entlarvende und provozierende Streitschrift.
Das Kind, der Tod und die Medienschlacht um die Wahrheit
Das Bild ging um die Welt: Ein Vater kauert mit seinem kleinen Sohn hinter einem Betonfass. Verzweifelt versucht er sich und sein Kind in einem mörderischen Kugelhagel zu retten. Vergeblich. Der 12-jährige Palästinenserjunge Mohammed al-Durah stirbt in den Armen seines Vaters an der Netzarim-Kreuzung in Gaza. Das war am 30. September 2000. Der Junge starb vor laufender Kamera, ein Kameramann des französischen Senders France 2 hatte die dramatischen Bilder gedreht. Mittlerweile gibt es mehr Zweifel an der Szene als Gewissheiten. Wurde der Junge von Palästinensern erschossen oder von Israelis? Wurde er überhaupt erschossen? War die Szene eine Propagandainszenierung? Über ein Jahrzehnt nach dem gefilmten Tod des kleinen Mohammed al-Durah steht nicht einmal mehr fest, ob er damals starb oder vielleicht sogar noch lebt. Für die palästinensische Seite aber gab es nie Zweifel an der Wahrheit des Märtyrertodes.
Esther Schapira und Georg M. Hafner haben den Fall Mohammed al-Durah von Anfang an verfolgt und journalistisch immer wieder aufgegriffen, in filmischen Dokumentationen, in Aufsätzen, Kommentaren und zahllosen Gesprächen mit allen, die in diesen Fall verwickelt sind. Sie haben Dokumente durchsucht, Untersuchungsberichte studiert, Experten befragt und kommen zu einem dramatischen Ergebnis. Den Weg dahin schildert dieses Buch. Es ist die erste komplette Zusammenstellung zu dem Fall. Eine erschütternde Fallstudie des Medienkrieges, ein journalistischer Lagebericht über die mangelnde Sorgfalt im täglichen Kampf um die besten Bilder und die beste Story.
Esther Schapira ist seit 2013 Abteilungsleiterin der Fernsehredaktion Politik und Gesellschaft beim Hessischen Rundfunk und Kommentatorin bei den ARD-Tagesthemen. Als Autorin zahlreicher Fernseh-Dokumentationen erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Rias-Fernsehpreis, den Elisabeth-Selbert-Preis, den Prix Europa, den Prix Circom. Sie ist außerdem Trägerin des Theodor-Lessing-Preises und der Buber-Rosenzweig-Medaille. Sie ist Autorin für „Die Tribüne", „Cicero", „Frankfurter Rundschau", „Frankfurter Allgemeine", „TAZ" und die „Jüdische Allgemeine. Zu ihren Buchveröffentlichungen gehört „Die Akte Alois Brunner" (Campus/Rowohlt).
Georg M. Hafner war seit 1988 leitender Fernsehredakteur bei der ARD und Autor zahlreicher Filmdokumentationen, zuletzt des Dokumentarfilms „München 1970 – Als der Terror zu uns kam". Für seine Filme erhielt er u.a. den Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis und den Premios Ondas. Er ist Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören u.a. „Die Akte Alois Brunner" (Campus/Rowohlt). Seit 2013 ist er freier Autor und Publizist in Frankfurt am Main.
Jüdisches Leben in Meckesheim bis 1940
Um 1700 ließen sich erstmals jüdische Familien in Meckesheim nieder. Die jüdische Landgemeinde
bestand in den folgenden 200 Jahren aus wenigen Haushalten und zählte nie mehr als 63 Mitglieder.
Die jüdische und die christliche Dorfbevölkerung lebten bis ins 20. Jahrhundert in relativ friedlicher Nachbarschaft: Die einen betrieben Handel, die anderen lebten von der Landwirtschaft und dem Handwerk. Das Zusammenleben änderte sich radikal, als 1930 ein NSDAP-Stützpunkt und die Hitlerjugend gegründet wurden. Einschüchterungen und Ausgrenzungen häuften sich. Die junge jüdische Bevölkerung suchte Schutz in der Anonymität der Großstädte.
Einigen gelang die Emigration nach Übersee. Am 22. Oktober 1940 erfolgte die Deportation der Zurückgebliebenen von Meckesheim nach Gurs. Insgesamt fanden sechzehn Kinder, Frauen und Männer, die entweder in Meckesheim geboren worden waren, gelebt oder eingeheiratet hatten, einen gewaltsamen Tod in den Vernichtungslagern.
Brutale Gewalt mussten auch manche der 200 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen erfahren sowie kranke christliche Meckesheimerinnen, die im Rahmen der "Euthanasie-Aktion" in Grafeneck vergast wurden. Auch ein in Meckesheim geborener Sinto wurde im Zigeunerlager Auschwitz ermordet.
Mit dem Buch soll daran erinnert werden, dass es eine Zeit gab, in der die Menschen im Dorf trotz unterschiedlicher Religionen und Überzeugungen relativ respektvoll und einvernehmlich miteinander lebten. Die vergessene Geschichte der christlich-jüdischen Nachbarschaften zeigt aber auch, wie fragil und instabil soziale Beziehungen sein können, wenn demokratische und christlich-humanistische Werte mit Füßen getreten werden.
384 S. mit 250 Abb., fester Einband. ISBN 978-3-89735-909-3. € 27,80
Jüdische Persönlichkeiten im Kraichgau
Sie hießen Oppenheimer, Bravmann oder Rosenfeld.Sie waren Fabrikanten, Unternehmer, Künstler oder Politiker und hatten eines gemeinsam: Sie waren jüdische Persönlichkeiten im Kraichgau. Viele von ihnen wurden während des Naziregimes unterdrückt, verfolgt und ermordet.
Mit dem vorliegenden Sammelband ist es den beiden Herausgebern Michael Heitz und Bernd Röcker gelun-gen, Aufsätze von über 30 Autoren zusammenzustellen, die das einstmals blühende jüdische Leben im Krai-chgau beleuchten und dadurch einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Die Bedeutsamkeit der Erinnerungsarbeit wird herausgestellt und denen, die drohen in Vergessenheit zu geraten, wird ein Name und ein Gesicht gegeben.
Doch lässt das Buch den Leser nicht nur an rund 60 außergewöhnlichen Lebensläufen von im Kraichgau geborenen Jüdinnen und Juden teilhaben - an ihrer Tatkraft, Kreativität, Intelligenz und Zielstrebigkeit und letztlich an ihrem Schicksal - sondern führt ihm zugleich die tiefgreifenden Veränderungen der Existenzbe-dingungen der jüdischen Bevölkerung im 19. und 20. Jahrhundert
vor Augen.
Zahlreiche farbige Abbildungen runden den Sammelband ab und machen ein dramatisches Stück
Weltgeschichte lebendig.
Michael Heitz und Bernd Röcker im Auftrag von Jüdisches Leben Kraichgau e. V.
Jüdische Persönlichkeiten im Kraichgau
320 Seiten, 191 Abbildungen, verlag regionalkultur, ISBN 978-3-89735-802-7, € 22,80
Schicksale jüdischer Familien in Flehingen
Sieben Jahre Diktatur der Nationalsozialisten während des sogenannten Dritten Reichs genügten, um in Flehingen die ehemalige jüdische Gemeinde, die dort über mehr als 300 Jahre existierte, auszulöschen.
Dieses Buch zeigt in detaillierter Darstellung auf, dass es bei diesen Zusammenhängen aber um wesentlich mehr ging. Es weist anhand von Originaldokumenten nach, wie die Menschen verachtende Ideologie der Nationalsozialisten in Flehingen Familien bedrängte, ihre Lebensplanungen zerstörte, sie zur Flucht oder Auswanderung zwang und schließlich auch vernichtete.
Einigen gelang nach abenteuerlichen Wegen durch Frankreich und einer sich anschließenden Einreise in die Vereinigten Staaten letztlich doch der Neubeginn in der Neuen Welt.
Ihr Schicksal und das der Unglücklichen ist Thema dieses Buches.
Wolfgang Schönfeld
Schicksale jüdischer Familien in Flehingen
290 Seiten, 150 meist farbige Abbildungen von Originaldokumenten
Verlag Alte Uni Eppingen, ISBN 978-3-926315-42-7, € 18,00
Der jüdische Friedhof in Eppingen - Rund um den Ottilienberg Band 5
1989 entstand diese bemerkenswerte Dokumentation und liegt in zweiter Auflage vor (1996). Für jeden, der sich mit jüdischen Friedhöfen befasst, ist dieses Buch eine Fundgrube. Dr. Wolfgang Angerbauer berichtet darin über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Eppingen, Reinhard Hauke über die Entstehungsgeschichte ihres Friedhofs, Dr. Joachim Hahn erklärt die Grabstein-Symbolik und Ralf Bischoff nimmt Bezug auf die Belegungsgeschichte und die Veränderungen bis heute.
Es folgt die Dokumentation der Inschriften der 665 Gräber, größtenteils mit Fotos.
Beigelegt ist ein Übersichtsplan. 352 Seiten, 20,50 Euro
Erschienen ist der Band im Auftrag der Heimatfreunde Eppingen und kann dort bezogen werden:
info@heimatfreunde-eppingen.de
oder bei Jürgen Haug, Tel. 07262 1243
Jüdisches Leben in Eichtersheim
Leonhard Dörfer entstammt einer alten Lehrerfamilie in Schwetzingen; er studierte 1951–56 Geschichte, Geografie und Sport an der Universität
Heidelberg, war Lehrer an Gymnasien in Heidelberg und Bruchsal und war bis zur
Pensionierung stellvertretender Schulleiter desLeibniz-Gymnasiums Östringen.
Seit 1967 wohnt er mit seiner Familie in Eichtersheim. Dort war er mehrere
Jahre Mitglied des Ortschafts- und Gemeinderats und maßgeblich am
Zusammenschluss der beiden Orte Eichtersheim und Michelfeld zur neuen
Gemeinde Angelbachtal 1972 beteiligt und widmet sich der Ortsgeschichte.
Das Gebäude der Synagoge,
der Friedhof und einige Bürgerhäuser der ehemaligen jüdischen Gemeinde in
dem kleinen Kraichgaudorf Eichtersheim sind noch erhalten, aber nur wenige
Bürger haben davon Kenntnis.
Über 170 Jahre haben Juden hier gelebt,
gearbeitet und den Waren- und Geldhandel dominiert; einige sind sehr
wohlhabend geworden, andere waren bettelarm.
Sie waren geachtet, wurden geduldet,
verfolgt und ermordet.
1938 fand die jüdische Gemeinde in Eichtersheim ein jähes Ende. Anliegen dieser Arbeit,
die im verlag regionalkultur erschienen ist, ist es, die Erinnerung an das
jüdische Leben
in Eichtersheim wach zu halten und es vor dem völligen
Vergessen zu bewahren.
Leonhard Dörfer
Jüdisches Leben in Eichtersheim
120 Seiten mit 47 meist farbigen Abbildungen, fester Einband.
verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher. ISBN: 978-3-89735-678-8. € 14,90
In "Judenhaus:Small Ghetto at Grosse Merzelstrasse 7" beschäftigt sich der Autor Werner Frank ausführlich mit der Geschichte und den Bewohnern des Hauses in der Großen Merzelstraße, die durch die heutige Reichskanzler-Müller-Straße in Mannheim ersetzt wurde. Sein Buch ist die erste Publikation zu diesem Haus. Es zeichnet sich durch die Nähe des Autors zu den Bewohnern aus, aber auch durch Werner Franks Fähigkeit Wissen zu vermitteln, ohne den Leser zu langweilen oder zu überfordern.
Werner Franks Tante Martha Levi, geb. Frank, war mit ihrem Mann Leopold aus Bebra nach Mannheim gezogen, weil sie als Juden hofften, in einer größeren Stadt anonymer leben zu können. Beide waren noch von den Schrecken der Pogromnacht gezeichnet und hofften 1939 auf einen Neuanfang in Mannheim. Sie konnten nicht wissen, dass sie nur ein Jahr in Freiheit leben konnten.Am 22. Oktober wurden sie zusammen mit rund 2.000 jüdischen Mannheimern ins Internierungslager Gurs in Südwestfrankreich deportiert.
Werner Frank beschreibt nicht nur das Vegetieren in Gurs, sondern bringt uns Martha Levi mit ihren Briefen aus dem Lager menschlich näher. Der Leser lernt eine sehr sympathische, starke und bescheidene Frau kennen, die sich liebevoll um ihren erkrankten Mann Leopold kümmert und dem täglichen Elend in Gurs mit Lebensmut und Optimismus tapfer die Stirn zu bieten versucht, bis beide 1942 in Auschwitz ermordet werden.
Werner Frank geht in "Judenhaus" auch auf Familie Geismar/Geißmar ein, zu der ebenfalls ein verwandtschaftliches Verhältnis besteht und diedas Schicksal der Eheleute Levi teilen musste. Außerdem kommt noch der Zeitzeuge Daniel Barnea zu wort, der als Jugendlicher namens Werner Heilbronner mit seiner Familie in der Großen Merzelstraße 7 lebte und nach Gurs deportiert wurde.
Werner Frank erwähnt auch, wie lange es in Mannheim schon jüdische Bürger gab (seit dem Dreißigjährigen Krieg) und welchen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung geleistet haben, bis man das jüdische Leben ab 1940 sukzessive auslöschte.